Noch in der Nacht beginnt der Abbau

Nach dem Ende des Kuckucksmarktes steht für die Schausteller schon das nächste Fest vor der Tür – Security abends gefordert

Fünf Tage lang genießen die Eberbacher und die Gäste aus der Region das Treiben auf dem 86. Kuckucksmarkt. Fotos: Peter Bayer

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Mittwoch, 31.08.2023. Von Peter Bayer.

Um 1 Uhr nachts endete der 86. Eberbacher Kuckucksmarkt, wurden die letzten Gäste nach Hause gebeten. Direkt danach begannen bereits die ersten Schausteller und Händler mit dem Abbau.„ Um2 Uhr stand das Riesenrad noch in voller Pracht, jetzt ist es weg“, stellt Marktmeister Tobias Soldner fest. Da ist es gerade einmal kurz vor 12 Uhr, die Gondeln sind schon alle im Fahrzeug verstaut, bereit zum Abtransport. „Die haben durchgeschafft“, sagt der Leiter des Ressorts Kultur-Tourismus-Stadtinformation (KTS), das für die Durchführung des großen Eberbacher Volksfestes zuständig ist. 

Der Abbau klappt reibungslos, das weiß auch Soldner. „Ab 1.10 Uhr halten wir uns zurück und lassen die machen, das sind die Profis.“ Sollten Fragen auftreten, ist er allerdings jederzeit erreichbar. So fragt einer der Betreiber des Autoscooters nach, ob er seinen großen Wagen noch bis Donnerstagabend oder Freitag stehen lassen kann. Das beantwortet auch die Frage, wann das Festgelände in der Au wieder frei sein wird. Andere haben es wesentlich eiliger, wie etwa der Festwirt.„Am Freitag muss das Zelt schon in Buchen beim Schützenmarkt stehen“, erklärt der KTS-Leiter, während rundum die Schausteller weiter mit dem Abbau
beschäftigt sind. Der muss – im Zusammenhang mit dem Aufbau am nächsten Ort – so effizient wie möglich gestaltet werden.

Am Tag danach ist der Abbau der großen Fahrgeschäfte in vollem Gange.

Fast unbemerkt sind derweil die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs und der Stadtwerke mit dem Rückbau der Bauzäune und Container beschäftigt. „Sie haben einen unglaublich guten Job gemacht“ findet Soldner lobende Worte. 
Mit dem Verlauf des Kuckucksmarktes zeigt sich Soldner zufrieden. Zum einen habe man mit dem Wetter Glück gehabt – nur für die Eisverkäufer war es vielleicht fünf Grad zu kühl. Denn „die Zufriedenheit der Händler orientiert sich natürlich am Umsatz“, weiß auch er. Da man zu viele gleiche Geschäfte vermeiden wollte, waren bei der Händlermeile 25 Meter frei. Und dennoch, so Soldner, sei das Angebot breiter aufgestellt gewesen als im Jahr zuvor. Natürlich hat es auch diesmal wieder kurzfristige Absagen gegeben, allerdings nicht bei den großen Fahrgeschäften. Die Absage eines Imbissstandes habe allerdings schon weh getan, räumt er ein.

Eine kritische Phase bei jedem Ende des Marktes war in der Vergangenheit immer die Zeit um 1 Uhr, wenn die letzten Gäste, zum Teil auch alkoholisiert, das Gelände verlassen, die ersten Händler schon mit ihren schweren Maschinen anrücken. „Es hat zwar nie Unfälle gegeben, aber Situationen, die wir so nicht wollten“, sagt Soldner. Alle wollen schnell weg, stehen unter Druck, während noch Gäste auf dem Platz sind. Deshalb
habe in diesem Jahr die Polizei das Marktteam – Julia Scheurich, Bernhard Walter, Alexander Henk und Soldner – bei der Verkehrsregelung unterstützt.
Im Einsatz waren auch täglich zehn bis zwölf Security-Mitarbeiter, die vor allem an den Eingängen kontrollierten. Denn das Hereinbringen von Getränken oder das Verlassen mit einem vollen Bierglas ist ein sensibles Thema. Security und Polizei seien abends durchgängig beschäftigt gewesen, mussten Präsenz zeigen, so Soldner. Sonst hätten manche Situationen leicht eskalieren können. Dennoch habe es zwei unschöne Vorfälle gegeben. So sei der Festwirt durch Gäste wegen einer zeitlichen Verzögerung massivst beleidigt worden. „Da sind wir noch am Aufarbeiten.“

Der zweite Fall habe ihn selbst betroffen, als er um 2.20 Uhr mit der Security zehn Minuten lang so beleidigt wurde, wie noch nie. „Man muss die Nerven behalten und lächeln“, sagt er.
Wohltuend verlaufen da schon die Abschiede der Schausteller. „Sie tun was für uns und dieses Gefühl geben wir ihnen, so dass sie sich willkommen fühlen.“ Offenbar so willkommen, dass einige sich bereits auf ein Wiedersehen im Jahr 2024 freuen.

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