Die Anziehungskraft ist ungebrochen

439 Mädchen und Jungen machen beim Kindernachmittag in der Au mit – Schausteller stiften zahlreiche Preise

Das Sackhüpfen ist immer wieder ein großer Spaß für die kleinen Mädchen und auch die etwas größeren Jungs. Fotos: Peter Bayer

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Dienstag, 29.08.2023. Von Peter Bayer.

„Wir warten nicht, wir starten jetzt“, eröffnete Bürgermeister Peter Reichert um 14.23 Uhr – sieben Minuten zu früh – kurz und knackig das Kinderfest am 86. Kuckucksmarkt. Auf das Startsignal hatten die Mädchen und Jungen in den langen Schlangen an den sechs Spielstationen nur gewartet und legten sofort los. Bis zum Ende gegen 16.30 Uhr sollten es 439 Kinder werden, die sich ihre Preise mal mehr, mal weniger anstrengend
verdienten.

Bewältigt werden mussten die schon gewohnten Stationen Eierlauf, Topfschlagen, Sackhüpfen, 50 Meter-Lauf, kleine Haspel und Rasenski mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Erstmals gab es in diesem Jahr die Empfehlung einer Teilnahme für Kinder ab vier Jahre. „Es war eine Anregung von Eltern“, sagten Julia Scheurich und Bernhard Walter von der Abteilung Kultur-Tourismus-Stadtinformation. Stationen wie das  Sackhüpfen oder das Rasen-Ski ist für die Kleinsten zu schwierig, was in der Vergangenheit zu Frusterlebnissen geführt hätte. Die Entscheidung über die Teilnahme liege aber letztlich bei den Eltern, so Scheurich.

Beim Rasen-Ski ist Koordination gefragt.

Dass vor allem die kurze Strecke mit den Rasen-Skiern eine koordinatorische Herausforderung ist, musste so manches Duo oder Trio erfahren erfahren, das sich erstmals auf die Bretter wagte. Die erfahrenen „Profis“ zeigten ihnen dann, wie es am besten geht: rauf auf die Ski und dann den Kommandos „links, rechts, links, rechts ...“ folgen. Und schon ist das Ziel – nach einer elegant gemeisterten Wende – unfallfrei ohne  Zusammenstoß erreicht. Wobei gleiche Größe oder Schrittlänge ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Wesentlich einfacher, da es nur geradeaus ging, war da schon der 50 Meter-Lauf – zumal nur das Ankommen
zählte.

Ein Klassiker, bekannt auch von Kindergeburtstagen, ist das Topfschlagen. Ein Tuch um die Augen gebunden, ein paar Mal im Kreis gedreht und schon geht es mit dem Kochlöffel in der Hand auf die Suche nach dem Topf. Einzige Hilfe sind dabei die Kommandos „warm“ oder „kalt“ das Aufsichtspersonals. Eine ruhige Hand war beim Eierlauf gefragt, damit das Ei nicht zu oft vom Kochlöffel fiel. Schnell absolviert war der kurze Rutsch über die kleine Haspel. Dafür war anschließend Ausdauer beim Anstehen für einen der Preise gefordert.

Bewegung kann Spaß machen, wie die Jungs zeigen.

Denn als Anreiz und zur Belohnung gab es an jeder Station Preise, welche die Schausteller gestiftet hatten. Und die ließen sich einmal mehr nicht lumpen. Schnell vergriffen waren die Gutscheine für eine Fahrt mit dem Riesenrad oder eines der anderen Fahrgeschäfte. Doch auch die Gaumenfreuden kamen nicht zu kurz. Das Angebot reichte von Erdnusstüten über Schaumwaffeln, Churros, Crêpes, Langos und alkoholfreien  Getränken bis hin zu Eistee oder Eis. Und wer lieber was Greifbares mitnehmen wollte, der schnappte sich ein Kuscheltier, Quartettkarten, kleine Puppen, Wasserpistolen oder Pfeil und Bogen. Dazu gab es noch von der Stadt, die mit 16 Mitarbeitern im Einsatz war, für jedes teilnehmende Kind ein alkoholfreies Getränk. Das wurde meist am Ende noch schnell getrunken, ehe es ein paar Meter weiter auf das Festgelände ging, wo die
Gutscheine gleich an den Ständen und Fahrgeschäften eingelöst wurden. Im Einsatz war auch eine Besatzung vom Roten Kreuz. Sie verlebte einen mehr als ruhigen Nachmittag. „Das Wetter und die Wespen haben mitgespielt“, war die kurze und einfache Begründung.

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