Volksfest wieder mit Riesenrad und Fähre

Aber der große Markt an Händlern hat sich ausgedünnt – Schwierige Zeit für Festzeltbetreiber

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Mittwoch, 19. Juli 2023. Von Peter Bayer 

Sie freuen sich auf den 86. Eberbacher Kuckucksmarkt: (v.l.) Christian Groll, Roland Brandt,Julia Scheurich, Peter Reichert, Tobias Soldner, Alfred Groll und Angela Mahmoud. Foto: by

Da darf man sich ja fast fühlen wie in alten Zeiten. Kommt nichts dazwischen, wird es beim 86. Kuckucksmarkt nicht nur wieder ein richtiges Riesenrad geben, wie schon im Vorjahr, sondern auch der Frischling wird  zwischen den Neckarufern fahren. „Es sieht gut aus“, erklärte Angela Mahmoud, Käuferin der Fähre. Auch ein großes Festzelt wird es geben – inzwischen keine Selbstverständlichkeit mehr

„Es ist vieles wie in den vergangenen Jahren“, sagt KTS-Leiter und Marktmeister Tobias Soldner bei der Programmvorstellung des großes Volksfestes in der Au, das am 25. August beginnt. Dies sei allein schon den Gegebenheiten geschuldet. Erfreulich sei, dass der Betreiber des Riesenrads nach der „Premiere“ im vergangenen Jahr auch für dieses Jahr zugesagt hat. Somit hat der Kuckucksmarkt wieder einen optischen Anziehungspunkt.

Nach einigen Jahren Pause wird auch die Fähre „Frischling“ wieder im Einsatz sein. „Es ist ein großes Abenteuer“, sagt Angela Mahmoud, die mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt in Verbindung steht. Ab 15 Uhr soll die Fähre am Eröffnungstag die Festbesucher in die Au bringen. Dafür hat Mahmoud eine Crew von fünf Schiffsführern mit Patent aus Gundelsheim, Lampertheim, Haßmersheim und Bammental. Eine Probefahrt sei
erfolgreich verlaufen, alles habe funktioniert. Ihr größtes Problem ist jedoch ein Liegeplatz für den Winter, den sie dringend sucht. Die Fahrpreise konnten, wie auch in anderen Bereichen, allerdings nicht gehalten werden. So kostet die Fahrt für Erwachsene zwei Euro, für Kinder und Schwerbehinderte ein Euro.

„Ohne die Fähre hätte etwas Wesentliches gefehlt“, betonte Soldner. Dass die Fähre fährt und an der DLRG-Station andockt, sei auch für die Händlermeile ein wichtiger Faktor. Denn der Weg vom Anlegeplatz zum
Festplatz führt an deren Ständen vorbei. Hier habe Corona deutliche Spuren hinterlassen, der große Markt sei ausgedünnt. 30 bis 40 Prozent weniger Bewerbungen seien eingegangen, vermissen würden die Festbesucher aber nichts. „Wir haben von einem Gewerk uns auf zwei, maximal drei Händler beschränkt“. sagt Soldner. So könne es sein, dass die Händlermeile eventuell Richtung Campingplatz nicht bis ans Ende
reiche. Vertreten seien viele bewährte und alteingesessene Händler.

An Fahrgeschäften gibt es neben dem Riesenrad „Colossus“ die Scooter World, den "Beach Polyp", die Kinder-Achterbahn „Silbermine“, den "Aqua Ball" und den Musikexpress „Starlight“. Soldner und Julia Scheurich (Stellvertretende Marktmeisterin), die den Kuckucksmarkt hauptsächlich bearbeitet hat, hoffen, dass es keine Absagen gibt. Denn die Schausteller würden zu kämpfen haben, um genug Arbeitskräfte zu bekommen.
Auch dies sei eine Auswirkung der Coronazeit, in der sich viele umorientieren mussten.

Das Riesenrad vom vergangenen Jahr wird wieder beim Kuckucksmarkt dabei sein. Foto: Stefan Weindl

Los geht es am Freitag, 25. August, um 15 Uhr mit dem Familiennachmittag, um 18 Uhr ist die offizielle Eröffnung im großen Festzelt mit dem Fassbieranstich und Gutscheinen für 1000 Freigetränke. Am
Sonntag um 11 Uhr ist Frühschoppen, am Montag der Tag der Betriebe, das Kinderfest in der Au für Kinder ab vier Jahre und die Karaoke-Party. Am Schlusstag gibt es im Sportgebiet ab 9.30 Uhr die Fleckviehrinderschau. Als Reaktion auf die Geschehnisse vom Vorjahr, als ein Rind ausbüxte, wurde ein Gittersystem angeschafft. Durch diesen Ring sollen die Rinder geführt werden. Weiter geht es am Dienstag mit dem Seniorennachmittag und – als krönendem Abschluss – dem Feuerwerk. Es wird wie im vergangenen Jahr ein „kaltes“ Feuerwerk, das heißt, die Teile glühen beim Absturz nicht.

Als einzige Vereine am Kuckucksmarkt vertreten sind wieder die DLRG und – aus Traditionsgründen – die KG Kuckuck mit dem Mostzelt.

Für Festzeltbetreiber sei es eine schwierige Zeit, betonte Bürgermeister Peter Reichert. „Wir sind froh, dass wir ein Festzelt und einen Festwirt haben“, freute sich dann auch Tobias Soldner. Dies sind zum einen bereits zum 15. Mal die Distelhäuser Brauerei, vertreten durch Roland Brandt. Der kündigte an, dass es auf dem Kuckucksmarkt ein süffiges Festbier geben wird, das nur auf sechs Märkten zum Ausschank kommen
wird und es auch nicht in Flaschen gibt. Die Festwirte sind auch in diesem Jahr Christian und Alfred Groll. Da die Kosten im Festplatzbereich immens gestiegen seien, wurde der Vertrag allerdings nur auf ein Jahr abgeschlossen. 

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